Swiss Logistics Award 2006

Logistikbasis der Armee gewinnt Swiss Logistics Award

Am 29. November 2006 gewinnt die Logistikbasis der Armee (LBA) den 11. Swiss Logistics Award mit dem „Standortmodell Logistik“. Auf dem zweiten Platz rangiert Siemens Schweiz AG mit dem Projekt „Neue Prozesse für die Ersatzteillogistik. Rang drei belegt die Volvo Truck (Schweiz) AG mit dem Konzept „One Stop Shopping“. Die Obwaldner Firma Gasser Felstechnik ist mit dem Public Award für die Sicherheitssprengung an der A2 bei Gurtnellen ausgezeichnet worden.

Mit dem Swiss Logistics Award will GS1 Schweiz, das Kompetenzzentrum der Wirtschaft für Standards, Logistik, Supply- und Demand Management, die Exzellenz in der Logistik fördern und honorieren. Ausgezeichnet werden Unternehmen die während des letzten Jahres überdurchschnittliche logistische Leistungen erbracht haben. An die Projekte werden hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen kreativ, markt- und kundenorientiert sein und dabei mit ihrer Realisierung einen überdurchschnittlichen Markterfolg nachweislich eingeleitet haben.

Innovative Methode zur Entwicklung von Standortkonzepten

Den ersten Platz des diesjährigen Swiss Logistics Award belegt die Logistikbasis der Armee (LBA) mit dem Konzept „Standortmodell Logistik“. Sie unterstützt die Armee in In- und Ausland mit logistischer Leistung. Mit einem innovativen Operations Research Modell zur Evaluation von Standorten und Abläufen setzt dieses Projekt für die ganze Logistik-Industrie neue Massstäbe. Mit der Umsetzung des neuen Standortmodells Logistik und weiteren Folgemassnahmen werden rund 500 Standorte mit rund1'300 Objekten abgebaut, die Lagerfläche um eine Million Quadratmeter reduziert, die Materialbestände um rund 10 Milliarden Schweizerfranken abgebaut und die Personalressourcen um 1’800 Personenjahre verkleinert.

Optimierung der Ersatzteillogistik

Siemens Schweiz AG erreicht mit dem Projekt „Neue Prozesse für die Ersatzteillogistik“ den zweiten Platz. Es ging darum die Lieferungen bis zum Einsatzort zuverlässig zu verfolgen, die bisherige Beauftragung der Techniker über mehrere Schnittstellen hinweg zu optimieren, Lieferzeiten strikte einzuhalten und verbesserte Transparenz durch Standardisierung und Bündelung zu erreichen. Der Erfolg des Projekts ist beeindruckend. So stieg die Einhaltung der ambitiösen Lauf- und Lieferzeiten von 88,5% auf 97,5%. Die Prozesskosten konnten nachhaltig um jährlich 150'000 Euro gesenkt werden. Die selbständige, situationsabhängige Bestellung von Ersatzteilen im Zentrallager durch den Serviceingenieur ermöglichte eine ideale Einsatzplanung und steigerte die Kundenzufriedenheit. Siemens Medical Solutions kann heute eine lückenlose Ersatzteilversorgung gewährleisten.

One Stop Shopping

Auf dem dritten Rang befindet sich Volvo Truck (Schweiz) AG mit dem Projekt "One Stop Shopping". Die "One Stop Shopping" Lösung besteht darin, dass in einem Kompetenzzentrum, einem so genannten "Truck Drive In", alle Dienstleistungen rund um die Nutzfahrzeuge eines Unternehmens zentral eingekauft und genutzt werden können. Die Kunden haben somit den Vorteil, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Zudem profitieren sie von zeitlichen und finanziellen Vorteilen: Standzeiten von LKWs können bis um fünf Tage im Jahr verringert werden. Leerfahrten werden durch effizientes Flottenmanagement reduziert und eigene, teuere Werkstätten können abgebaut werden.

Fortsetzung auf dem europäischen Parkett

Die nominierten Unternehmen sind zudem berechtigt, an der Ausscheidung um den European Award for Logistics Excellence teilzunehmen. Die Verleihung findet am 17.10.2007 in Berlin anlässlich des deutschen Logistik-Kongresses statt. Prämiert werden logistische Spitzenleistungen eines Unternehmens oder einer Einzelperson. Durchgeführt wird die Verleihung von der European Logistics Association (ELA).

Public Award

Der Public Award zeichnet besondere Leistungen in Logistik und Organisationen aus. Zu diesem Zweck wird eine Organisation oder Unternehmung, welche im öffentlichen Interesse steht und starken Sympathiecharakter in der Bevölkerung besitzt, ausgezeichnet. Der Public Award 2006 ging somit an die Gasser Felstechnik AG. Der Obwaldner Firma ist es am 23. Juni 2006 in einem logistischen Meisterstück gelungen, den drohenden Felsabsturz mit einer kontrollierten Sicherheitssprengung zu entschärfen. Für die Sprengung der 5'500 m3 Felsen wurden 1.5 Tonnen Sprengstoff verwendet. Dabei waren 88 Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von 1.3 km notwendig. Die Gotthardroute konnte am 30. Juni 2006 wieder für den Verkehr freigegeben werden. Der Gewinner wurde mit einem donnernden Applaus gefeiert.